Regelfinanzierung für Straßensozialarbeit gefordert

Veröffentlicht am 14.06.2009 in Informationen

Der Frühling ist da und damit sind neue Konflikte zwischen AnwohnerInnen und Prostituierten im Kürfürstenstraßen-Kiez vorprogrammiert. Mit der wärmeren Jahreszeit bevölkern die BerlinerInnen nicht nur wieder die Parks und Straßen-Cafés, auch der Straßenstrich in der Kurfürsten-/Potsdamerstr. wird sich wieder mehr beleben. Die Konflikte, die in diesem Bereich schwelen, gibt es seit der Eröffnung des so genannten Erotikkaufhauses LSD im ehemaligen Wegerthaus. Mit finanziellen Mitteln der Quartiersmanagementgebiete(QM) im Schöneberger Norden und Tiergarten und dem Engagements der hier tätigen Hilfsprojekte konnten in den letzten zwei Jahren immer wieder ein Ausgleich zwischen Prostituierten und AnwohnerInnen erreicht werden.

Doch nunmehr ist diese erfolgreiche Straßensozialarbeit gefährdet. Die Mittel von QM-Gebieten stehen für Daueraufgaben nicht zur Verfügung. Der Verein Olga, der die Versorgung im Bereich der Drogenprävention, der gesundheitlichen Versorgung und Aufklärung der Prostituierten anbietet, kann aufgrund auslaufender Finanzierung keine Sprachmittlerinnen mehr zur Verfügung stellen. Dabei ist die langfristige finanzielle Absicherung der Straßensozialarbeit in diesem Bereich immens wichtig.

Der Straßenstrich des Kurfürstenstraßen-Kiezes verzeichnet stets eine hohe Fluktuation. Die Prostituierten stammen meist aus Osteuropa, bleiben nur eine kurze Zeit und ziehen dann weiter in andere Städte. Sie haben oft ein aggressives Anwerbeverhalten, da sie dies aus Städten mit Sperrbezirken so gewohnt sind. Nur Rostock und Berlin verzichten auf Sperrbezirksverordnungen. Es ist also nicht verwunderlich, wenn die Frauen, die in anderen Städten damit Leben müssen, dass sie nur in einem kleinen Stadtgebiet arbeiten können und jede weitere Frau in ihrer Umgebung eine Konkurrentin ist oder zu seien scheint, sich aggressiv in ihrer „Kundenwerbung“ verhalten.

Viele der Frauen seien akut drogengefährdet, kennen kaum gesundheitliche Prävention und müssten stets über die Berliner „Gepflogenheiten“ der Straßenprostitution aufgeklärt werden, kann Olga e.V. berichten. Die vor Ort agierenden sozialen Träger erklären unisono, dass sie für die Fortsetzung Ihrer Arbeit einen Pool von Kultur- und Sprachmittlerinnen – auf den die Träger im Bedarfsfall zugreifen können - bräuchten.

Um die Erfolge in den QM-Gebieten im Schöneberger Norden und im angrenzenden Tiergartener Gebiet nicht zu gefährden, brauchen wir eine Regelfinanzierung der Sozialarbeit in diesem Gebiet. Angelika Schöttler ist dafür bereits „unterwegs“. Die AsF Tempelhof-Schöneberg unterstützt diese Bemühungen. Wir haben Anträge im Kreisvorstand, bei der Landesfrauenkonferenz und beim Landesparteitag beschließen lassen. Auch die BVV wurde mit einem Antrag bedacht. Jetzt ist es Aufgabe unserer Abgeordneten sich für eine Regelfinanzierung im Abgeordnetenhaus stark zu machen.

Manuela Harling, Bürgerdeputierte im Ausschuss für Frauen, Integration und Quartiersentwicklung

 
 

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