Für Toleranz und Respekt gegen Homophobie und Sexismus

Veröffentlicht am 01.11.2010 in Informationen

Am 8. Oktober lud die SPD Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg unter dem Titel „Der Schöneberger Norden gehört uns allen“ zu einer Podiumsdiskussion ein. Anlässlich der gewaltätigen Übergriffe während einer Gewaltpräventionstour der TunSi (Staatsministerium für Tuntensicherheit) und des RBB am 10. Juni diesen Jahres im Schöneberger Norden (Pallasstraße/Potsdamerstraße) diskutierten wir gemeinsam mit vielen Interessierten und Expertinnen und Experten der Queeren-Projektszene darüber wie Toleranz und Respekt etabliert werden können.

Ein besonderer Dank gilt der Aktivistin der TunSi Ginnifer Hartz, die auf sehr persönliche, und anschauliche Weise die ihr und ihren Kolleginnen widerfahrenen Gewalt im Schöneberger Norden schilderte. Mit dem Wunsch des politischen Handelns überließ sie den anderen Teilnehmern und Teilnehmerinnen das Wort.

Der Kontaktbereichsbeamte und Präventionsbeauftragte des Polizeiabschnitts 41 Henry Maiwald wies auf die Beteiligung der Polizei im Präventionsbereich an diversen Runden Tischen hin und stellte heraus, dass eine Erfassung der Straftaten durch Anzeigen elementar sei, um ein weiteres Handeln zu ermöglichen.

Bastian Finke von Maneo beschrieb, mit welchen Ängsten die Opfer von homophobmotivierten Gewalttaten konfrontiert sind und wie sie in ihren Rechten durch die Arbeit von Maneo gestärkt werden. Sollten Opfer sich aus persönlichen Gründen nicht für eine Strafanzeige entscheiden, werden andere „kreative Möglichkeiten“ im Rahmen von Empowerment zu Hilfe gezogen.

Saideh Saadat-Lendle von LesMigras beantwortete die Frage nach dem Ursprung von Gewalt damit, dass Diskriminierungen auf unterschiedlichen Ebenen statt finden. Diskriminierung kann sowohl zwischenmenschliche Gewalt bedeuten, aber auch strukturell in staatlichen Einrichtungen oder durch Gesetze befördert werden. Eine Gefahr sieht die Referentin in einer Verankerung bestimmter Vorurteile in der Mitte der Gesellschaft, so dass auch politische Antworten gesamtgesellschaftlich gedacht werden müssen.

In der folgenden Diskussion wurden mehrere relevante politische Handlungsfelder angesprochen. Der Bereich Jugend spielte dabei eine wichtige Rolle:

So wurde von den Beteiligten erkannt, dass Jugendliche nicht generell homophob seien, aber durch die gesellschaftliche Sozialisation diskriminierende Positionen oder Verhalten weitertragen können. Der Ansatz Jugendliche auf unterschiedliche Weise anzusprechen lag daher auch im Vordergrund der Redebeiträge: Alltagserfahrungen, die von Arbeitsbesuchen in Schöneberger Schulen oder mit einer emanzipatorischen Jungenarbeit gemacht wurden, zeigten deutlich, dass die Jugend- und Schulsozialarbeit besonders wichtig ist. Hervorzuheben sind die Institutionen, denen eine besondere Rolle zukommt emanzipatorische Inhalte zu vermitteln und weiter zu tragen. Eine Förderung muss daher die Auseinandersetzung mit Homosexualität und Sexismus im Alltag beinhalten.

Als Orte an denen ein entsprechendes Handeln notwendig ist, wurden die Jugendeinrichtungen des Schöneberger Nordens, die Schulen mit einem hohen Anteil von Kindern und Jugendlichen des Schöneberger Nordens (Robert-Blum- und Riesengebirgsoberschule) und das Quartiersmanagement im Rahmen einer sozialräumlichen Orientierung erkannt. Hierzu gibt es einen weiteren Diskussionbedarf.

Darüberhinaus wurde eine stärkere Vernetzung zwischen unterschiedlichen Multiplikaktoren, Trägern und Einrichtungen gewünscht.

Da gerade der Bereich Jugend und Schule in der Antidiskriminierungarbeit eine besondere Rolle in der Debatte eingenommen hat, werden wird sich die SPD Fraktion Tempelhof-Schöneberg diesem Themenfeld annehmen.

Marijke Höppner, Sprecherin für Integrationspolitik

 
 

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