Voraussichtlich noch im Dezember konstituiert sich im Bezirk der »Ausschuss für Frauen und queere Lebensweisen«. Die Aufgabenerweiterung um den Bereich »queere Lebensweisen« erfolgte auf Wunsch der SPD-Fraktion in der BVV. Damit wird Tempelhof-Schöneberg der erste Berliner Bezirk sein, der Politik für queere Menschen in einem Ausschuss institutionalisiert ansiedelt.
»Queer« ist ein englischsprachiger Begriff, der auch Einzug in die deutsche Sprache gefunden hat. Zunächst umschreibt er Dinge, Handlungen und Personen, die von der Norm abweichen. Das Adjektiv wird heute vor allem dafür verwandt, Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell, transexuell, transgender oder intersexuell (kurz: LGBTTI) sind, zusammenfassend zu benennen. Queere Theorien stellen mittlerweile aber auch einen wissenschaftlichen Forschungsbereich dar.
„Dass die Belange queerer Menschen in einem Ausschuss festgeschrieben sind, ist eine Anerkennung der gesellschaftlichen Realität“, so der Sprecher für queere Lebensweisen, Hermann Zeller. „Natürlich ersetzt der Ausschuss nicht die Verantwortung der einzelnen Politikbereiche, aktiv zu werden – er bietet aber die Chance, das Augenmerk auf die Belange von vielen Menschen zu setzen, de-ren Interessen vorher nicht unbedingt mitgedacht wurden.“
Marijke Höppner