Hermione von Preuschen ehren

„Ich hatte nämlich noch den naiven Glauben, die Männer seien unparteiisch, und wenn eine Frau wirklich einmal etwas wahrhaft Großes leiste, erkennten sie es bereitwillig an“.

Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, den Hohenzollernplatz in Lichtenrade nach der Malerin und Schriftstellerin Hermione von Preuschen zu umzubenennen.

Begründung:
Die Künstlerin Hermione von Preuschen (1854-1918) lebte die letzten zehn Jahre ihres Lebens in Lichtenrade. In ihrem Buch „Der Roman meines Lebens - Ein Frauenleben um die Jahrhundertwende“ schreibt sie: „Ich male sehr fleißig im Winter und im ersten Frühling 1908 führte mich der Zufall nach Lichtenrade bei Berlin. Bekannte hatten mir gesagt, dort sei Grund und Boden noch erschwinglich […] Ich fuhr also nach Lichtenrade, an dem Tag, da ich zum ersten Mal seinen Namen gehört hatte. Wir besichtigten eine Parzelle im kahlen Feld, ziemlich weit vom Bahnhof (Prinzessinnenstraße 14). Ein kleines, weißes Haus mit Säulenportikus, auf einer Anhöhe stehend, darum ein großer schlecht-gehaltener Garten. Ich war entzückt von den architektonischen Verhältnissen des Hauses, und wir traten ein, um nach seinen Hausmeister zu fragen. Ich war Feuer und Flamme, ging ganz auf in dem neuen Plan, schmolz mit meiner Villa, die Tempio Hermione heißen sollte förmlich in eins zusammen.“

Im Gästebuch, das sich im Heimatmuseum Tempelhof befindet, haben sich viele Persönlichkeiten eingetragen; Lichtenrader Nachbarn sind nicht vertreten. Die Nachbarn waren der schillernden Persönlichkeit wohl zu gewöhnlich. Sie ist sicherlich die interessanteste Persönlichkeit der Geschichte aus Lichtenrade, die bis heute keine Berücksichtigung bei Straßenbenennungen fand. Herminone von Preuschen war eine Frau zwischen Erotik und altgriechischen Idealen, eine Weltbürgerin, sorgte für Abwechslung im dörflichen Lichtenrade, die auch „Berlins griechische Morgengöttin“ genannt wurde aber sie war auch eine mutige Frau. So beklagte sie die schlechte Ausbildungssituation der Künstlerinnen und die Widerstände seitens der Professoren in Kunstakademien, die in jeder talentierten Künstlerin eine unliebsame Konkurrenz erblickten.
Hermione von Preuschen gilt als Begründerin des so genannten »Historischen Stilllebens«. Bekannt wurde sie durch den Skandal um ihr Bild Mors Imperator, einer Persiflage auf den altersschwachen Wilhelm I., das 1887 von der Berliner Kunstausstellung zurückgewiesen wurde. Sie wurde wegen Majestätsbeleidigung angeklagt.
Im Alter von 64 Jahren starb Hermione von Preuschen am 12. Dezember 1918 in Berlin-Lichtenrade. Durch eine Umbenennung des Hohenzollernplatzes wären keine Anwohner betroffen.

Melanie Kühnemann

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