DRUCKSACHEN DER BEZIRKSVERORDNETENVERSAMMLUNG
TEMPELHOF - SCHÖNEBERG VON BERLIN
- XVIII. WAHLPERIODE -

17.01.2007 – 04. Sitzung

A N T R A G
der Fraktion der SPD

Straßenbenennungen am Bahnhof Südkreuz nach Hedwig Dohm

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen :
Die BVV beschließt für den Bereich am Bahnhof Südkreuz folgende Straßenbenennungen:
Das Teilstück der neuen Naumannstraße, welches zunächst nach Marlene Dietrich benannt werden sollte, wird in Hedwig-Dohm-Straße umbenannt.

Begründung:
“Alles was ich schreibe – steht im Dienste der Frauen”

Noch ehe sich das Gedenkjahr zum 175. Geburtstag von Hedwig Dohm 2006 dem Ende näherte, ist dank des Engagements verschiedener Fraueninitiativen, nicht zuletzt dem Journalistinnenbund, gelungen die alte Grabstätte von Hedwig Dohm auf dem alten kulturhistorischen Friedhof St. Matthäus ausfindig zu machen um sie wieder herzustellen.

Hedwig Dohm ist eine beeindruckende deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. Sie war eine der ersten feministischen Theoretikerinnen, die geschlechtsspezifische Verhaltensweisen auf die kulturelle Prägung statt auf die biologische Determination zurückführte.
Hedwig Dohm war ihrer Zeit weit voraus. Sie forderte gleiche Bildung und Ausbildung für Mädchen wie Jungen. Sie war überzeugt davon, dass ökonomische Selbstständigkeit der einzige Weg der Frauen sei, um nicht mehr zwangsläufig im “Ehegefängnis” zu landen, sondern sich freiwillig für oder gegen eine gleichberechtigte Partnerschaft entscheiden zu können.

Damit auch Mütter weiter ihrem Beruf nachgehen könnten, schlägt sie vor, Hausarbeit und Kinderziehung durch Institutionen erledigen zu lassen

Neben der Forderung nach gleicher Ausbildung und weiblicher Erwerbstätigkeit sprach sie sich vehement für das Frauenwahlrecht aus.

Berlin, den 08.01.2007

Elke Ahlhoff Melanie Kühnemann
und die weiteren Mitglieder der
Fraktion der SPD