SPD-Fraktion will im Nationalsozialismus verfolgte weibliche BVV-Mitglieder durch Benennungen ehren

Veröffentlicht am 07.10.2024 in Pressemitteilung

Um Frauen und ihre Lebensleistungen sichtbar zu machen, setzt sich die SPD-Fraktion regelmäßig dafür ein, öffentlichen Raum nach herausragenden weiblichen Persönlichkeiten zu benennen. In diesem Zusammenhang soll auch auf das Wirken von Politikerinnen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, aufmerksam gemacht werden.

“Wie die Ausstellung „Spurensuche Demokratie“ eindrücklich verdeutlicht hat, wurde den weiblichen Mitgliedern der Bezirksverordnetenversammlungen in Tempelhof und Schöneberg bislang keine Ehrung zu Teil”, erläutert Manuela Harling, Sprecherin für Frauen-, Queer- und Inklusionspolitik der SPD-Fraktion, den Anlass für ihre Initiative. “Daher möchten wir einen Saal im Rathaus Schöneberg nach Gertrud Klühs, einer überzeugten Sozialdemokratin, mutigen Widerstandskämpferin und Mitbegründerin der Arbeiterwohlfahrt benennen.”

Zur Person:

Die gebürtige Magdeburgerin Gertrud Klühs (28.10.1893 - 04.04.1976) ist bereits in ihrer Jugend politisch aktiv und tritt im Alter von 15 Jahren der SPD bei. 1918 heiratet sie den Journalisten Franz Klühs und zieht mit ihm nach Berlin, als dieser die Stelle des stellvertretenden Chefredakteurs des „Vorwärts“ annimmt.

1924 wird Getrud Klühs in die Bezirksverordnetenversammlung im Bezirk Tempelhof gewählt, verliert ihr Mandat jedoch 1933 als die Nationalsozialisten die Bezirksverordnetenversammlungen auflösen. Nachdem Franz Klühs mit Flugblättern aufgriffen und wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” 1934 in Tegel inhaftiert wird, führt sie die „Bücherstube Gertrud Klühs“, die auch geheimer Treffpunkt der verbotenen SPD ist, alleine bis zur erzwungenen Schließung 1936 weiter. Im selben Jahr wird ihr Mann schwerkrank aus der Haft entlassen und stirbt zwei Jahre später an den Folgen der Misshandlungen während seiner Internierung im Columbia-Haus. 1939 wird auch Gertrud verhaftet und angeklagt, muss jedoch aus Mangel an Beweisen wieder freigesprochen werden. Durch ihre Verhaftung verliert sie ihre Anstellung und muss sich bis zum Ende des Krieges mit Gelegenheitsjobs außerhalb von Berlin über Wasser halten.

Ab 1945 engagiert sich Klühs erneut in der SPD und kehrt nach Berlin zurück. Bei der ersten Berliner Wahl 1946 wird sie in die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin und in die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof gewählt. Bis 1966 ist sie Bürgerdeputierte im Bezirk Tempelhof. Getrud Klühs gehört außerdem zu den Mitbegründer*innen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Berlin.

Die Lebensdaten sind dem Katalog der Ausstellung „Spurensuche Demokratie“, ISBN 978-3-9825914-3-8 entnommen.

Link zur Ausstellung: https://www.museumsportal-berlin.de/de/ausstellungen/spurensuche-demokratie/

 
 

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