Um Geschichten und Orte von Bürger*innen mit Einwanderungsgeschichte im Stadtbild des Bezirks sichtbar zu machen, möchte die SPD-Fraktion in ihrer aktuellen Initiative an den türkischen Basar erinnern, der von 1978 bis 1991 im damals noch stillgelegten U-Bahnhof Bülowstraße ansässig war und neben vielfältigen Einzelhandelsläden auch eine Bar mit Livemusik beherbergte.
Im Zuge dieses Prozesses sollen Hinweistafeln mit Fotos der damaligen Gestaltung angebracht und geprüft werden, ob es möglich ist, die Original- oder eine originalgetreue Leuchtreklame mit dem Schriftzug „Türkischer Basar“ wieder an der Fassade des Hochbahnhofes anzubringen.
„Der Bahnhof Bülowstraße war über Jahrzehnte hinweg ein beliebter Treffpunkt der migrantischen, insbesondere türkischen Community in West-Berlin. Für Familien war er kulturelle Institution und beliebter Ausflugsort”, erläutert Kubilay Yalçın, Sprecher für Stadtentwicklung und Integration der SPD-Fraktion, die Relevanz des ehemaligen Basars.
„Da Orte und Einrichtungen, die die migrantische Geschichte der Stadt widerspiegeln, mit fortschreitender Zeit immer mehr verschwinden, wollen wir diesen ehemaligen Lebensmittelpunkt vieler migrantischer Familien wieder im kollektiven Gedächtnis verankern”, fügt Yalçın hinzu. „Für die Mitbürger*innen, die Kinder und Enkelkinder der sogenannten ‚Gastarbeiter‘ sind, wird diese Anerkennung ihres damaligen Schönebergs viel bedeuten.“
Um die Erinnerung an diesen Ort neu zu beleben, möchte der Antrag außerdem dazu anregen, ein Konzept für eine jährlich stattfindende Veranstaltung wie einen interkulturellen Markt mit entsprechendem Begleitprogramm zu erstellen, um die Vielfältigkeit Tempelhof-Schönebergs zu feiern und migrantische Geschichte des Bezirks ins Gedächtnis zu rufen.