SPD und Grüne wollen in Schwimmbädern geschützte Räume für Transsexuelle
Misstrauische Blicke, abfällige Bemerkungen – für viele inter- und transsexuelle Menschen ist das alltägliche Erfahrung. In die öffentlichen Schwimmbäder wagen sich manche Betroffene gar nicht erst, da ihr Anderssein dort für jeden anderen Gast sofort offenkundig ist, sie möglichen Anfeindungen direkt ausgeliefert sind. Deshalb meinen die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD in der Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg: Inter- und Transsexuelle brauchen in den Einrichtungen der Bäderbetriebe ihre geschützten Räume.
In einem gemeinsamen Antrag fordern Sozialdemokraten und Grüne: Das Bezirksamt soll sich gegenüber den Bäderbetrieben dafür stark, nun diese „geschützten Räume“ zu schaffen. Der konkrete Vorschlag dazu: Nach dem Vorbild des Kreuzberger Baerwaldbades könnte das Stadtbad Schöneberg jeden Monat einmal für zwei Stunden nur für inter- bzw. transsexuelle Menschen vorbehalten sein.
Marius Feldkamp, Frauen- und Queerpolitischer Sprecher der Grünen, und Orkan Özdemir, Integrationspolitischer Sprecher der SPD, übereinstimmend: „Nicht zuletzt durch seine direkte Nähe zur queeren Szene in Nord-Schöneberg ist das Stadtbad Schöneberg der geeignete Ort, an dem sich ein solches Angebot erfolgreich durchsetzen kann.“