Die SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg warnt vor einer weiteren Verzögerung des Beteiligungsprozesses zur Nachnutzung des früheren Flughafengebäudes. Sie fordert die zuständige Senatorin Lompscher (LINKE) auf, sicherzustellen, dass der Beteiligungsprozess zügig zum Abschluss gebracht wird, damit die Vergaben an interessierte Nutzer baldmöglichst erfolgen können und endlich Leben in den weitgehend brach liegenden Komplex einzieht.
Anlass zur Sorge geben Meldungen, nach denen sich die für die Durchführung des Beteiligungsverfahrens beauftragte Agentur „Die Raumplaner“ überraschend aus dem Projekt zurückgezogen habe. Auslöser seien Differenzen mit der Tempelhof-Projekt GmbH, die die Gebäude bewirtschaftet. Raumvergaben sollen unabgestimmt erfolgt und das Beteiligungsgremium übergangen worden sein.
Das Flughafengebäude Tempelhof soll sich in den nächsten Jahren zu Berlins neuem Stadtquartier für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft entwickeln. Im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens sollten zunächst Leitlinien entwickelt werden, auf deren Grundlage dann konkrete Vergaben von Räumen an interessierte Nutzer erfolgen können. Leitbild ist eine vielfältige „Stadt in der Stadt“.
Christoph Götz-Geene, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion: „Der Flughafen wurde vor mittlerweile 11 Jahren geschlossen. Seitdem wurde viel beteiligt und diskutiert. Die aktuellen Querelen sind nicht akzeptabel. Wir warnen davor, dass sich die Beteiligten nun erneut mit sich selbst befassen. Das Zusammenspiel zwischen Projektentwicklung im Beteiligungsprozess und Tempelhof-Projekt muss dringend geklärt werden.“
Lars Rauchfuß, Wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: “Der Prozess zur Leitlinienentwicklung muss schneller gehen. Uns fehlt inzwischen das Verständnis für Prozesse, sie sich um sich selbst drehen, während das Gebäude daliegt wie ein versteinerter Dinosaurier. Frau Lompscher muss wieder Ordnung und Struktur in den Prozess bringen, endlich Ergebnisse und konkret sichtbare Entwicklungen vorweisen!“