Neue Innenring-Brücke am Bahnhof Schöneberg
Die Deutschen Bahn AG hat den Antrag auf Planfeststellung für die Elektrifizierung des westlichen Güter-Innenrings zurückgezogen. Damit wird es vorerst auch keine Verbesserungen beim Lärmschutz an der stark belasteten Trasse zwischen Tempelhofer Damm und Westend geben. Möglich ist nun auch weiterhin der Verkehr von Diesellok betriebenen Güterzügen.
Hoffnung auf eine Verbesserung der Lärmsituation war aufgekeimt, nachdem die DB den Antrag auf Elektrifizierung des Rings gestellt hatte. Die Anlagen hätten damit ihren Bestandsschutz verloren und Lärmschutzmaßnahmen wären nach Neubaustandard verpflichtend geworden. Diese sollten zum Anlass für einen umfassenden Lärmschutz an der extrem belasteten Stadtschneise gesehen werden, so ein Beschluss der BVV auf Antrag der SPD-Fraktion aus dem vergangenen Jahr. Nach den Angaben des Bezirksamtes hätte der Lärmschutz nach Neubaustandard zu bis zu 6 Meter hohen Lärmschutzwänden geführt. Die Deutsche Bahn habe das Projekt dann aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus zurückgezogen.
Christoph Götz, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender: „Wir sehen das Scheitern des Projektes mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Die Elektrifizierung hätte sicherlich zu einer deutlichen Zunahme des Zugverkehrs und der Belastungen geführt. Kritisch wäre insbesondere gewesen, dass weiträumiger Güterverkehr zur Entlastung des Außenrings mitten durch die Stadt gelenkt worden wäre. Da die DB aber Schwierigkeiten hat, die Strecke unter der Maßgabe des Diesellok-Betriebs sinnvoll in das weiträumige Netz einzubinden, werden diese Belastungen wohl auch in Zukunft überschaubar bleiben. Bedauerlich ist, dass es nun aber auch keine nachhaltige Verbesserung insgesamt an der Trasse gibt, auf die wir gehofft hatten. Weitgehend „in den Sand gesetzt“ ist nun aber auch der bereits erfolgte Wiederaufbau der Strecke ohne Elektrifizierung, unter anderem mit einer neuen großen Brücke am S-Bahnhof Schöneberg.“