
„Ich habe mit Klaus Wowereit getanzt“, berichtete uns eine der älteren Dame. Bei Kaffee und Keksen wird eben über mehr gesprochen, als nur über das Werkhaus Antirost. Zum Beispiel über Klaus Wowereit oder über den „netten Opa“, der immer vorbei kommt und dem man nichts abschlagen kann, wenn er mal was genäht haben möchte.
Früher lernten die Mädels von mir, jetzt lerne ich von Ihnen
Das Werkhaus Antirost ist ein Verein für ältere Menschen, die fit bleiben möchten. In mehreren Werkstätten wird gehandwerkelt. Unter dem Dach des Stadtteilzentrums Kokuma befindet sich die Schneiderei, Acrylmalerei und Tiffany-Glasschmuck. Eine der älteren Damen führt uns durch die Schneiderei. Immer wieder unterrichtet sie Schülerinnen und Schüler der Eckner-Oberschule und hilft ihnen bei ihren Abschlussarbeiten in Modedesign. Eine der Schülerinnen, die früher Unterstützung in der Schneiderei von Antirost suchte, ist nun Studentin für Modedesign und kommt weiterhin. Mittlerweile bringt sie den Damen vor Ort neue Tricks und Kniffe bei.
Im Keller befinden sich die Metallwerkstatt, in der auch Fahrrädert repariert und gebaut werden, und die Holzwerkstatt. Hier wird geschnitzt und gesägt. Der erste Schwippbogen ist trotz warmer 26 Grad Außentemperatur schon für den Weihnachtsbazar fertig gestellt. Angst vorm älter werden haben die Damen hier nicht. Sie sind ständig unterwegs, lachen, kichern und machen ihre Witze.
Sommertour „gesund-sozial-queer“
Der Besuch der Einrichtungen des Werkhaus Antirost fand am 15. August 2013 statt und ist Teil der SPD Sommertour „gesund- sozial- queer“, die organisiert wurde durch die SPD- Fraktion Tempelhof- Schöneberg. Ziel ist es mehr Aufmerksamkeit auf Gesundheits- , Sozial- und Queerprojekte zu lenken. Gerade diese Projekte spielen in der öffentlichen Wahrnehmung und gesellschaftlichen Anerkennungskultur häufig eine Nebenrolle. Dabei sind sie vielfach die Garanten für eine selbstbestimmte und selbständige Lebensführung, für Teilhabe und Partizipation. An diesem Termin nahmen teil Mechthild Rawert (MdB), Hermann Zeller (Sprecher für Sozialpolitik in der SPD Fraktion Tempelhof- Schöneberg), Janis Hantke (Sprecherin für Gesundheitspolitik der SPD Fraktion Tempelhof- Schöneberg) und Marijke Höppner.