
Auf Initiative der SPD-Fraktion soll für den ab 2020 anstehenden Umbau des Tempelhofer Damms eine differenzierte Planung erfolgen, die allen städtischen Funktionen der Straße Rechnung tragen muss: Vernünftige Bedingungen für Aufenthalt und Einzelhandel, für den Radverkehr und den sonstigen Straßenverkehr. Ein wichtiger Aspekt seien auch die Bedürfnisse älterer Menschen hinsichtlich Barrierefreiheit. Eine schematische Lösung zur Führung des Radverkehrs auf der heutigen Parkspur, wie vom Fahrrad-Volkentscheid gefordert, wird damit eine Absage erteilt.
Im Fokus eines Umbaus der Straße soll das Interesse stehen, die urbane Achse neu zu gestalten und als Stadtteilzentrum zurück zu gewinnen. Insbesondere mit der, durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz geplante Tempo-30-Anordnung verbinden sich Optionen für eine Neugestaltung der gesamten Verkehrseinrichtungen und der -technik. Dies betrifft geänderte Spurführungen, Ampelschaltungen, Abbiegestreifen, Radien etc. Zugleich soll die Straße durch weitere Querungshilfen von der einen zur anderen Seite „durchlässiger“ und für Fußgänger wieder attraktiver werden.
Für die sehr komplexe Planung soll ein kompetentes Planungsbüro beauftragt werden, das sowohl die Fragen der Verkehrstechnik beherrscht als auch über ein Verständnis für die urbanen Belange der Stadt verfügt. Zugleich seien alle örtlichen Interessengruppen in den Planungsprozess einzubinden: Anwohnerinnen und Anwohner, Einzelhändlerinnen und Einzelhändler, Kundinnen und Kunden, Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Christoph Götz, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg: „Der Bau der Radspur wird von der BVV als Chance für die Straße in allen ihren Facetten erkannt. Wir freuen uns über den Beschluss. Der Fehler der Vergangenheit, einzig den Verkehrsaspekt zu betonen, darf nicht – auch nicht mit neuem verkehrspolitischen Anstrich - wiederholt werden.