100 Jahre Schöneberger U-Bahn

Veröffentlicht am 01.12.2010 in Geschichte

Nach nur knapp zwei Jahren Bauzeit wurde vor 100 Jahren am 1. Dezember 1910 die U-Bahn-Linie mit der heutigen Bezeichnung U4 mit 5 Stationen und 2,9 km Länge eingeweiht. Die Feierlichkeiten waren jedoch sehr zurückhaltend, da der größte Schöneberger Förderer der U-Bahn, Bürgermeister Rudolph Wilde, genau einen Monat vorher gestorben war.

Seit 1903 planten die Schöneberger den Bau einer Untergrundbahn auf ihrem Gebiet, um die Stadt Schöneberg verkehrstechnisch gut zu erschließen. Gespräche mit der Berliner Hochbahngesellschaft scheiterten jedoch, weil die kurze Strecke keine Gewinne versprach. So nahm die Stadt Schöneberg die Angelegenheit selbst in die Hand.

Die Strecke sollte vom bereits bestehenden Hochbahnhof Nollendorfplatz als Zweiglinie zur Hauptstraße im Süden Schönebergs führen. So wurden die Bahnhöfe Nollendorfplatz (eigener Tunnelbahnhof vor dem bestehenden Hochbahnhof!), Viktoria-Luise-Platz, Bayerischer Platz, Stadtpark (heute Rathaus Schöneberg) und Hauptstraße (heute Innsbrucker Platz) mit einer kleinen Werkstatt südlich des Bahnhofs Hauptstraße geplant und ab Dezember 1908 mit allen Normen, die einen späteren Anschluss an das bestehende Hoch- und U-Bahn-Netz ermöglichten, gebaut. Wegen der Trennung vom Berliner U-Bahn-Netz wurden ein eigenes Umformerwerk und eigene Wagen gebaut und als einzige Anbindung ein überdachter Fußgänger-Übergang zwischen den beiden Bahnhöfen Nollendorfplatz. Die Fahrgäste merkten allerdings nichts von den verschiedenen Besitzverhältnissen, da zur Eröffnung der Bahnstrecke eine Tarifgemeinschaft mit der Hochbahngesellschaft geschlossen wurde.

1932 wurde nach Eröffnung des neuen Umsteigebahnhofs am Nollendorfplatz die Werkstatt an der Otzenstraße stillgelegt und nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände die Waldenburg-Oberschule gebaut. -
Parallel zum Bau der U-Bahn erfolgte die Anlage des Stadtparks (heute Rudolph-Wilde-Park). Der Aushub der Tunnelschächte für die U-Bahn (850 Tausend Kubikmeter!) wurde zur Trockenlegung und Aufschüttung des tief gelegenen sumpfigen Fenns genutzt.

Bis heute fahren auf der Strecke die kürzesten Züge, die planmäßig nur aus zwei Wagen bestehen. Alle Ausbaupläne aus früherer Zeit wurden jedoch aus technischen, verkehrstechnischen und finanziellen Gründen zu den Akten gelegt.

Eva Liebchen, Vorsitzende der AWO Friedenau

(Das Foto wurde freundlicherweise vom Archiv der Museen Tempelhof-Schöneberg zur Verfügung gestellt)

 
 

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