Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, den Fuß- und Radweg vom Bahnhof Südkreuz bis zum Mezitlipark (Monumentenbrücke - Nord-Süd-Grünzug) nach der Juristin Margarete Berent (1887-1965) in „Margarete-Berent-Passage“ zu benennen.
Begründung:
Margarete Berent gilt als die erste Juristin in Preußen.
Am 9. Juli 1887 in Berlin geboren, entstammt Margarete Berent einer jüdischen Kaufmannsfamilie.1914 wird sie mit einer Dissertation über „Die Zugewinngemeinschaft der Ehegatten“ promoviert. Da im Deutschen Kaiserreich Frauen aber keinen Zugang zu klassischen Juristenberufen hatten, kann sie nicht als Anwältin arbeiten. Als Mitbegründerin des Deutschen Juristinnenvereins setzt sie sich für die Zulassung zu den juristischen Examina für Frauen ein (1919). Erst 1925 erhält sie ihre Zulassung als Rechtanwältin. In der Goltzstraße 34 in Berlin-Schöneberg befindet sich ihre Kanzlei (eine Gedenktafel erinnert heute daran).
Außerdem ist sie Mitgründerin des Deutschen Akademikerinnenbundes (1926) und
der International Federation of Female Lawyers and Judges (1928). Am 19. Juni 1933 wird sie als Jüdin aus der Rechtsanwaltskammer ausgeschlossen. Sie engagiert sich als Vorstandsmitglied im jüdischen Frauenbund. 1939 emigriert sie über Chile nach New York, USA. Weil ihre Ausbildung in den USA nicht anerkannt wird, absolviert sie dort ein erneutes Jurastudium und wird 1949 in New York, bereits 62-jährig, als erneut Rechtsanwältin tätig. Ihre Dissertation von 1914 diente 1958 in der Bundesrepublik als Grundlage für die Umgestaltung des ehelichen Güter- und Erbrechts. Ihre Biographie wird in der Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ dokumentiert.
Ihre Bildungsbiographie und ihr beruflicher Werdegang spiegeln den Kampf für die weibliche Teilhabe in Bildung, Wissenschaft und Beruf wider (FemBio).
Marijke Höppner | Corinna Volkmann (Mail) | Manuela Harling (Mail) |
2022-06-13
Beigetreten
2022-06-22
Überwiesen (Weiterbildung & Kultur)
2022-09-01
Beschlussempfehlung (Weiterbildung & Kultur)
2022-09-21
Beschlossen
offen
MZK
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