Die BVV ersucht das Bezirksamt, für das ehemalige KZ-Außenlager Marienfelde im Rahmen des historischen Informationssystems des Bezirks eine Informations- und Gedenktafel aufzustellen. Das Lager befand sich an der heutigen Motzener Straße (ehemals Lichtenrader Weg) / Ecke Nahmitzer Damm, so dass sich als Standort für die Informations- und Gedenktafel der Eingang zur Grünanlage an der Bushaltestelle des X83 auf der westlichen Seite der Motzener Straße anbietet.
In die inhaltliche und gestalterische Konzeptionierung ist die Berliner Geschichtswerkstatt, insbesondere die Geschichtswerkstatt Lichtenrade, die durch langjährige Recherchen und Erinnerungsarbeit über umfangreiche und fundierte Informationen zum Thema verfügt, einzubeziehen.
Begründung:
Das Lager Marienfelde geht auf ein früheres Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager am gleichen Standort zurück und ist 1943/44 für einige Monate als KZ-Außenlager von Sachsenhausen betrieben worden. In den Ermittlungsverfahren zu den Lagern Marienfelde und Lichtenrade werden hinsichtlich des zeitlichen Bestandes des Lagers Marienfelde folgende zusammenfassende Angaben gemacht:
„… Im Herbst 1943, möglicherweise auch schon etwas früher, wurde nach teilweiser Zerstörung des Nebenlagers Berlin-Lichterfelde-Süd (KL Sachsenhausen) ein Teil der Insassen in ein neu eröffnetes Nebenlager im benachbarten Stadtteil Marienfelde verlegt. Dieses Nebenlager hat nur kurze Zeit – nach Angaben von Häftlingen ca. 3 Monate, lt. Verzeichnis Arolsen vom 23.09.1943 – 20.04.1944 -, bestanden und wurde dann ebenfalls bei einem Bombenangriff zerstört, wobei auch Häftlinge getötet und verletzt wurden. Die gesamte übrige Belegschaft wurde alsdann in den benachbarten Stadtteil Lichtenrade verlegt, wo sie in einem Lager, das noch entsprechend zugerichtet werden mußte, untergebracht wurde. …“[1]
Das Lager Marienfelde steht damit in direktem historischen Zusammenhang mit dem KZ-Außenlager Lichtenrade am heutigen Bornhagenweg. Zu den Lebensverhältnissen und zu den dramatischen Vorgängen bei der Bombardierung des Marienfelder Lagers gibt es mehrere Augenzeugenberichte von ehemaligen Häftlingen. An diese soll ebenfalls mit der Informations- und Gedenktafel erinnert werden.
[1] Ergebnis der Vorermittlungen betreffend die Nebenlager Berlin-Marienfelde und Berlin-Lichtenrade (KL Sachsenhausen), mit Anschreiben vom 18. Januar 1971. Unterzeichnet Schmitt, Amtsgerichtsdirektor a.D.. Bundesarchiv B162 / 9334, Seiten 386-399.
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Marijke Höppner | Corinna Volkmann (Mail) |
2023-06-12
Beigetreten
2023-06-21
Überwiesen (Weiterbildung & Kultur)
2023-07-06
Beschlussempfehlung (Weiterbildung & Kultur)
2023-07-12
Beschlossen
offen
MZK
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