Gleich und gleich e.V. bietet betreutes Wohnen für Jugendliche an. Bundesweit nimmt der Verein dabei eine besondere Rolle ein, denn die Ansprache bezieht die Interessen von lesbischen, schwulen und trans* Jugendlichen ein und nimmt so Rücksicht auf die spezifischen Erlebnisse und Bedürfnisse.
Um mehr über den Verein und dessen Arbeit zu erfahren, besuchte Marijke Höppner, frauenpolitische Sprecherin, am 10. Mai 2012 gleich und gleich e.V. Begleitet wurde Höppner von Angelika Schöttler (Bezirksbürgermeisterin), Manuela Harling (Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Tempelhof-Schöneberg) und Petra Nowacki (Vorsitzende der Schwusos - Lesben und Schwule in der SPD Tempelhof-Schöneberg) sowie Frederike Nitzsche (Beisitzerin im Vorstand der Schwusos).
Die zielgruppenspezifische Ansprache gibt es deutschlandweit selten. Andere Bundesländer wie Bayern empfehlen Jugendliche nach Berlin in das betreute Einzel- oder Wohngemeinschaftswohnen. Eine Ansprache auf die Bedürfnisse von lesbisch, schwulen und trans* Jugendlichen ist nicht unbedingt üblich im Bereich des betreuten Wohnens.
Stefan Pröpper (Geschäftsführer) und die beiden Sozialpädagoginnen Ingrid Bergter und Katja Imholz berichteten darüber, wie die Jugendlichen im Alltag gestärkt werden, um ihr Leben selbstständig zu meistern. Die Jugendlichen wenden sich zum Erfahrungsaustausch an die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, die selber lesbisch, schwul oder trans* sind. Der Umgang mit öffentlichen Diskriminierungserfahrungen durch Nachbarn und Mitmenschen wird häufig zum Thema. Liebe, Partnerschaft, Hausarbeiten und Arbeitsplatzsuche sind genauso wichtig, um in ein selbstbestimmtes Leben geleitet zu werden.
Gleich und gleich befindet sich in der Kulmerstraße 16 in Berlin Schöneberg.