Auf Tour durch die Einrichtungen des Diakonischen Werk Simeon

Veröffentlicht am 24.08.2013 in Berlin

In der geronto-psychiatrischen Tagespflege am Löwenhardtdamm beginnt unsere Tour durch die Einrichtungen des Diakonischen Werk Simeon gGmbH. Hier können Senioren und Seniorinnen, die zu Hause von ihren Angehörigen nicht mehr versorgt werden können, ihren Tag verbringen und werden fachgerecht gepflegt. Neben dem Fach- und Führungspersonal des DWS sitzt auch Herr Klein am Tisch. Er ist eine Art Patientenfürsprecher und setzt sich für die Belange der Besucher und Besucherinnen ein. Viele leiden unter Demenz und anderen psychischen Beeinträchtigungen, doch wenn Herr Klein vorliest, sind alle wieder fit, zumindest wenn es nicht zu warm ist. Gern liest er Märchen und Fabeln vor. Doch alle seine Geschichten gehen gut aus, damit keiner der Zuhörenden schlechte Erinnerungen mitnimmt. Natürlich bezieht er seine Gruppe mit ein und häufig wird die Moral am Ende einer Fabel im Chor von den Besucherinnen und Besuchern aufgesagt.

Die Hausleitung beschreibt uns das System der Tagespflege: Je nach Pflegestufe übernimmt die Krankenkasse einen Tagessatz. 18 EUR Zuzahlung pro Tag werden privat eingenommen. Für viele Angehörige ist das eine Menge Geld, doch sie nehmen es in Kauf, sind sie doch selbst häufig durch die Pflege körperlich oder seelisch sehr belastet. Zudem bietet die Tagespflege die Möglichkeit der passgenauen Pflege. Morgens werden die Menschen mit einem Kleinbus abgeholt, sie frühstücken zusammen, dann folgen Gedächtnistraining, Mittagessen und Mittagsruhe. Auf das Gedächtnistraining folgt der Kaffeeklatsch und gegen 16 Uhr geht es zurück nach Hause.

In einem kleinen Diakoniebus ging es weiter in die Rathausstraße, wo wir eine weitere Tagespflegeeinrichtung für Seniorinnen und Senioren besuchten sowie die Tagesgruppe für Kinder, die Jugendmanufaktur, das Projekt 2. Chance und das Stadtteilzentrum KoKuMa. Die 2. Chance mit der Jugendmanufaktur wird geleitet von Herrn Haddad. Wegen Umstrukturierungen der Mittel des Europäischen Sozialfonds durch die Bundesregierung werden Projekte wie die 2. Chance, die sich an schuldistanzierte Jugendliche richten, ab diesem Jahr komplett gestrichen. Für Jugendliche wie Benjamin (Name geändert) kommt eine Regelbeschulung nicht in Frage. Er berichtet uns über seine Sorgen sich in der großen Klasse seiner alten Schule mit 32 Mitschülern zu blamieren. Aus Angst ist er nicht mehr hingegangen und hat so immer weniger gelernt, bis er nicht mehr mithalten konnte. In den kleinen Klassen der 2. Chance sieht das anders aus. Sieben Jugendliche sind in einer Klasse und nehmen Rücksicht aufeinander. Von einer normalen Schule, die die individuellen Bedürfnisse aller Schüler und Schülerinnen berücksichtigt sind wir weit entfernt, so dass die Angebote der 2. Chance wichtig sind, um Jugendliche wieder in den Schulalltag integrieren zu können.

Das Mariendorfer Stadtteilzentrums Kokuma ist eine Kooperation: Ganz oben und im Keller befinden sich die Senioren-Werkstätten von Antirost. In den Etagen dazwischen finden Tagesgruppen, Frühstücke für Frauen und für junge Mütter und die Koordinierung der Ehrenamtlichen statt, auch die Migrationsberatungen für Erwachsene und Jugendliche sowie die Sozialberatung haben hier ihr Büro. Das Stadtteilzentrum zahlt sich für den Kiez als wichtige Anlaufstelle aus, nicht aber finanziell.

Der letzte Stopp der kleinen Tour durch die Projekte und Einrichtungen der Diakonie: die Kinder- und Jugendambulanz. Sie befindet sich im südlichen Mariendorf am Mariendorfer Damm. Hier werden Eltern beraten und Kinder- und Jugendliche behandelt, die entwicklungsverzögert sind. Eine ärztliche Entwicklungsdiagnostik und ein individueller Förderplan helfen den Kindern und Jugendlichen, die häufig über Kitas oder Schulen weitervermittelt werden.

Der Besuch der Einrichtungen des DWS in Tempelhof und Mariendorf fand am 13. August 2013 statt und ist Teil der SPD Sommertour „gesund-sozial-queer“, die organisiert wurde durch die SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg. Ziel ist es mehr Aufmerksamkeit auf Gesundheits-, Sozial- und Queerprojekte zu lenken. Gerade diese Projekte spielen in der öffentlichen Wahrnehmung und gesellschaftlichen Anerkennungskultur häufig eine Nebenrolle. Dabei sind sie vielfach die Garanten für eine selbstbestimmte und selbständige Lebensführung, für Teilhabe und Partizipation. An diesem Termin nahmen teil: Angelika Schöttler (Bürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg), Oliver Schworck (Stadtrat für Jugend, Ordnungsamt und Bürgerdienste), Sylvia-Yvonne Kaufmann (Kandidatin für das Europaparlament für die SPD), Frank Zimmermann (Mitglied des Abgeordnetenhauses), Hermann Zeller (Sprecher für Sozialpolitik in der SPD Fraktion Tempelhof-Schöneberg), Janis Hantke (Sprecherin für Gesundheitspolitik der SPD Fraktion Tempelhof-Schöneberg) und Marijke Höppner (Sprecherin für Frauenpolitik der SPD Fraktion Tempelhof-Schöneberg).

 
 

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